HEKS Neue Gärten Ostschweiz

HEKS Neue Gärten Ostschweiz ist ein Projekt zur Unterstützung der sozialen Integration von Mirgrantinnen und Migranten. Auf der seit 2012 von der evang-ref. Kirchgemeinde Rorschach gepachteten Fläche haben Familien und Einzelpersonen die Möglichkeit Gemüse anzubauen. Wöchentlich finden Gartentreffen statt. Diese beinhalten Gemeinschaftsarbeiten, individuelle Unterstützung, Lerninputs zu gärtnerischen und Alltagsthemen, Sprachförderung sowie Austausch und Vernetzung. Durch die Projektteilnahme können sich Migrant:innen und ihre Familien vernetzen und auch mit eigenen Lebensmitteln versorgen. Zugleich nehmen sie am öffentlichen Leben teil und erhalten Boden unter den Füssen.

Kurzbeschreibung

Gründung

HEKS ist das Hilfswerk der Evangelisch-reformierten Kirchen Schweiz mit Hauptsitz in Zürich. Seit 1946 setzt sich HEKS für eine menschlichere und gerechtere Welt und ein Leben in Würde ein. Die HEKS Geschäftsstelle Ostschweiz führt seit 2012 das Projekt «HEKS Neue Gärten Ostschweiz». 2013 wurde der Standort in Rorschach eröffnet.

Zweck

Der Garten ermöglicht es den Begünstigten, in der Region anzukommen und Wurzeln zu schlagen. Das Projekt fördert die soziale Teilhabe, das Selbstvertrauen und die Gesundheit. Die Tätigkeit im Garten gibt Struktur, ermöglicht sinnvolle Beschäftigung und erlaubt Deutsch zu sprechen und zu lernen.

Zielgruppe, Begünstigte

Familien und Einzelpersonen mit Migrationshintergrund, die über kein tragendes soziales Netz verfügen. Seit 2019 richtet sich das Projekt zusätzlich an Senior:innen mit und ohne Migrationshintergrund. Von dem generationen- und kulturübergreifenden Projekt profitieren beide Zielgruppen.
Am Projekt nehmen pro Jahr durchschnittlich 9 Familien mit ihren Kindern und Einzelpersonen teil.

Aktivitäten

  • Wöchentliche Gartentreffen unter Leitung einer Fachperson und mit Unterstützung von 3 Freiwilligen Mitarbeitenden
  • Regelmässige Beratung & Begleitung der Teilnehmenden beim biologischen Gärtnern und Kompostieren
  • Gemeinsame Instandhaltung und Pflege der Garteninfrastruktur
  • Bau- und Reparaturarbeiten (Kompost, Zäune reparieren, Tomatenhaus etc.)
  • Planungs- und Auswertungssitzung für alle Teilnehmenden
  • Anbau- und Pflanzplanung, geleitet von den Gartenfachmitarbeitenden
  • Schulung biologischer Pflanzenschutz im Garten (Standortfaktoren, Nützlinge und Schädlingen im Garten)
  • Gemeinsame soziale Anlässe wie Feste und Exkursionen
  • Winterprogramm mit verschiedenen Kursen und Angeboten
  • Deutsch sprechen mit den Teilnehmenden und unter den Teilnehmenden
  • Gespräche und Unterstützung des Integrationsprozesses durch die Gartenfachmitarbeitenden
  • Generationenübergreifende Aktivitäten
  • Vermittlung zu Fachstellen und weiteren relevanten Angeboten durch die Gartenfachmitarbeitenden

Mittel- und langfristige Wirkung

Durch die Einbindung in die (Garten-) Gemeinschaft und die Förderung der Sprachkenntnisse fällt es Zugewanderten einfacher, sich im neuen Heimatland zu Recht zu finden und anzukommen. Dies bewirkt folgende mittel- und langfristige Veränderungen:

  • Begünstige werden in die soziale Gesellschaft aufgenommen und regelmässiger Austausch mit anderen Teilnehmenden, Freiwilligen, Projektmitarbeitenden und Garten-Nachbarn wird ermöglicht. Daraus entwickeln sich Netzwerke, die stetig wachsen und auch neben dem Garten Bestand haben. Aufgrund der übermittelten Informationen zu regionalen Angeboten und Motivation zur Teilnahme an Anlässen, kennen die Begünstigten ihre Region und die Teilnahmemöglichkeiten.
  • Die Sprachkenntnisse der Begünstigten können im Garten ungezwungen eingesetzt und erweitert werden. Hemmungen und Hindernisse der Sprachanwendung werden abgebaut und die Teilnehmenden werden darin bestärkt, vermehrt Deutsch zu sprechen. Der gewonnene Mut zur Sprachanwendung hat auch positive Auswirkungen im Alltag (z.B. Gespräche mit Lehrpersonen).
  • Die körperliche Arbeit und der Austausch mit Gleichgesinnten im Garten sind förderlich für die physische und psychische Gesundheit der Teilnehmenden. Weiter wird der Ernährungsplan durch gesundes biologisch angebautes Gemüse und Früchte ergänzt, was ebenfalls einen positiven Effekt auf die Gesundheit und das Wohlbefinden der Teilnehmenden und ihrer Familien hat.
  • Durch das Empowerment werden die Motivation und das Selbstwertgefühl gestärkt. Dies hat ebenfalls eine positive Auswirkung auf den Gesundheitszustand und gibt den Teilnehmenden Mut, weitere Schritte (z.B. Arbeitsmarktintegration) anzugehen.

www.heks.ch/was-wir-tun/heks-neue-gaerten-ostschweiz